Pressemitteilung des schleswig-holsteinischen Flüchtlingsbeauftragten

lifeline schließt sich den Worten des Landesbeauftragten für Flüchtlings-, Asyl- und Zuwanderungsfragen des Landes Schleswig-Holstein voll umfänglich an.

„Und sie traten in das Boot und der Wind legte sich“ (Mt. 14,32)

Der schleswig-holsteinische Beauftragte für Flüchtlings-, Asyl- und Zuwanderungsfragen gratuliert dem von der Evangelischen Kirche Deutschland initiierten Bündnis „United4Rescue“ zur Taufe seines Rettungsschiffs in Kiel.
Zur heutigen Taufe des neuerworbenen Rettungsschiffs der EKD streicht der
Flüchtlingsbeauftragte des Landes, Stefan Schmidt, die wichtige Botschaft der Menschlichkeit hervor, die das Bündnis in einem Umfeld europäischer Unbarmherzigkeit vertritt. „Das Bündnis ‚United4Rescue‘ führt das Sinnbild von der Kirche als Schiff in unsere heutige Zeit. Das Rettungsschiff wird einen Schutzraum für die Hilfslosen bieten und zeigen, dass dem einzelnen Leben Bedeutung beizumessen ist“, sagt der Beauftragte. „Ich habe in ähnlicher Situation selbst erlebt, wie das Schiff für die Menschen, die sich darauf befanden, zur Kirche wurde. Deshalb macht es mich froh, dass die EKD diese Verantwortung annimmt und mit ihrem heute getauften Rettungsschiff schon im Frühjahr gegen die Katastrophe auf dem Mittelmeer ankämpfen wird“, so Schmidt. In einer Zeit, in der Schiffe der zivilen Seenotrettung festgesetzt und Seenotretter*innen kriminalisiert werden, zeigt die EKD weithin sichtbar, dass sie sich der Menschen annimmt, die bei der Überfahrt nach Europa in Seenot geraten, und für sie Verantwortung übernimmt.

Der Flüchtlingsbeauftragte begrüßt, dass in Schleswig-Holstein die zivile Seenotrettung auf dem Mittelmeer ebenso wie die Aufnahme von aus Seenot geretteten Menschen auf breite Unterstützung stößt. Gleichzeitig kritisiert der Beauftragte die Europäische Union, die sich weiterhin der Wiederaufnahme ihrer eigenen Seenotrettung entzieht. „Die europäische Union muss ihrer menschenrechtlichen Verantwortung gerecht werden. Sie darf Menschen nicht an ihren Grenzen sterben lassen“, so Stefan Schmidt.